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Die Geschichte und Gegenwart unserer Gemeinde

Die ukrainische orthodoxe Gemeinde in Ingolstadt wurde im Oktober 1945 mit der Einrichtung des Kirchenraumes in einem der beiden ehem. Patronenhäuser der im 19. Jh. erbauten bayerischen Landesfestung in der Dreizehnerstrasse 11 gegründet (siehe auch www.scheuerer-ingolstadt.de). Die Kirche wurde unter den Schutz der Mutter Gottes gestellt. Daher heißt sie auch “Maria-Schutz” - kirchensl. Pokrov. So heißt auch ein Festtag, der von der Orthodoxen Kirche am 14. Oktober begangen wird.

Für die große Zahl der nicht-deutschen Flüchtlinge in der Nachkriegszeit war Deutschland eine Übergangsstation. In den Jahren 1947–1950 setzte eine Auswanderungswelle ein. Wer gesund und arbeitsfähig war, wanderte nach USA, Kanada, Australien und Neuseeland, sowie in die westeuropäischen Länder wie Belgien, Niederlande, Frankreich und Großbritannien aus. Für die zurückgebliebenen sog. „heimatlosen Ausländer“ wurde Deutschland zur zweiten Heimat.

Über die unmittelbare Zeit nach der Gründung der ukrainischen orthodoxen Gemeinde in Ingolstadt liegen keine Unterlagen vor. Bekannt ist, dass die Gemeinde in den Jahren 1952–1953 von Erzpriester Theodor Dymar, 1953–1955 von Erzpriester Demyd Burko, 1955 bis 1961 von Pfarrer Iwan Szpakowicz betreut wurde. Pfarrer Szpakowicz verstarb am 28. Oktober 1961 und wurde in Ingolstadt beerdigt. Nach dessen Tod wurde die Gemeinde von dem in Landshut lebenden Erzpriester Anatol Dubljanskyj betreut. Im Jahre 1970 siedelte er nach Neu-Ulm über, um die dortige ukrainische Gemeinde zu übernehmen, blieb aber weiter Vorsteher der Gemeinde in Ingolstadt. Am 31.05.1981 wurde Erzpriester Anatol Dubljanskyj zum Bischof geweiht. Von Neu-Ulm aus hatte er die Gemeinde Ingolstadt bis Ende 1989 weiter betreut. Danach und bis gegenwärtig wird die Gemeinde von Erzpriester Valentin Smoktonowicz betreut. Die Priesterweihe erhielt er von Bischof Anatol Dubljanskyj am 14. Januar 1990 in der Kirche der Hll. Apostel Petrus und Paulus in München-Ludwigsfeld und wurde dort als Gemeindepfarrer eingesetzt. In der Folgezeit musste Bischof Anatol; der auch den Titel des Metropoliten der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche trug, seinen Dienst aus gesundheitlichen Gründen einschränken. Er verstarb am 6.11.1997 in Neu-Ulm und wurde dort beerdigt.

Das der bayerischen Regierung gehörende Gebäude, das ehemalige Patronenhaus, wird von der ukrainischen und der russischen orthodoxen Gemeinde je zur Hälfte benutzt, in dem sie ihre Kirchenräume eingerichtet haben. Im Jahre 2007 sollten sie dieses Gebäude wegen anderweitiger Nutzung räumen. Durch gemeinsame Bemühungen und mit Unterstützung von Christen anderer Konfessionen haben die Gemeinden es erreicht, dass sie ihre Kirchen behalten dürfen.

Die ukrainische orthodoxe Gemeinde in Ingolstadt ist „die erste und damit die älteste Gründung einer Auslandsgemeinde nach dem 2. Weltkrieg, sozusagen die Mutterkirche aller ukrainischen Auslandskirchen. Damit kommt dem Bau, aber auch der originalen, in Lauf der Zeit gewachsenen Ausstattung, historische Einmaligkeit zu,“ - schreibt der Heimatpfleger der Stadt Ingolstadt Christian Ditmar in einer Stellungnahme vom 14.09.2007 zu Überlegungen einer Dislozierung der Kirchen der russisch-orthodoxen und ukrainisch-orthodoxen Gemeinde in Ingolstadt. Weiter heißt es darin: „Nach Abwägung aller Faktoren plädiere ich dafür, die beiden orthodoxen Kirchen in dem ehem. Patronenhaus zu belassen...“ Zur Begründung führt Herr Ditmar historische Gründe, denkmalpflegerische und moralische Aspekte an. Abschließend heißt es in dem Statement: „Die russisch- und die ukrainisch-orthodoxen Christen beanspruchen keine Sonderrechte. Aber wir sollten Ihnen, Ihren Empfindungen und kirchlichen Traditionen genauso sensibel gegenüber treten wie anderen Gemeinschaften, z. B. Mitbürgern jüdischen oder muslimischen Glaubens.“

Die ukrainisch-orthodoxe Gemeinde in Ingolstadt hat ihre Kirche, wie bereits erwähnt, dem Festtag „Pokrov“ - Schutz und Fürbitte der Muttergottes - geweiht, was auch durch das Logo auf der Webseite der Gemeinde deutlich gemacht wird. Es ist eine von vielen Darstellungen dieses Festtages.

Dieses Bild zeigt die im Gebet zur allheiligen Gottesgebärerin gewandten Saporoger Kosaken, die Verteidiger des orthodoxen Glaubens, mit den Regalien des Saporoger Heeres, der Sitsch am Fluss Dnipro/Dnepr. Es ist ein besonders geachteter Feiertag in der Ukraine und in der Diaspora.

Der Festtag „Pokrov“wurde von der orthodoxen Kirche im 12. Jh. eingeführt und wird am 1. Oktober (nach alt. Stil) begangen. Das Fest selbst geht auf die Erzählung über die wudersame Erscheinung der Gottesmutter zurück, die der „Tor in Gott“ Andreas und sein Schüler Epiphanias wohl im 5. Jahrhundert in Konstantinopel in der Kirche der „Muttergottes in den Blachernen“ erlebt hatten. Als Konstantinopel einmal Gefahr drohte, versammelten sich die Einwohner der Stadt in der Kirche der „Muttergottes in den Blachernen“ zum Gebet.
Dem heiligen Andreas und seinem Schüler Epiphanias erschien die Gottesmutter umgeben von Aposteln, Propheten, Märtyrern und allen Heiligen. Sie betete für die Menschen und breitete ein Kopftuch (gr. omophorion) über sie zu deren Schutz-pokrov. Diese Erscheinung ermutigte die Menschen und es gelang ihnen, mit Gotteshilfe die Feinde zu vertreiben.




 

 


 


© Ukrainische Orthodoxe Gemeinde der Hl. Maria- Schutz in Ingolstadt